Zur Vereinsgeschichte
Unsere Ortsgruppe wurde im Jahr 1953 spontan bei einem Vortragsabend des damaligen Obst- und Gartenbauvereins ins Leben gerufen. Emil Jäger, Lehrer und späterer Rektor der Ober-Eschbacher Grundschule, wurde direkt an diesem Abend zum Vorsitzenden gewählt. Der Verein startete damals als Ortsgruppe des Deutschen Bundes für Vogelschutz (DBV) mit knapp sechzig Mitgliedern. Nach "der Wende" und dem Zusammenschluss mit dem ostdeutschen Naturschutzbund wurde 1990 daraus der heutige Naturschutzbund Deutschland (NABU). Ziel des Vereins war vor allem der Schutz der heimischen Vogelwelt. Neben Vorträgen und geführten Wanderungen war der Bau von Nistkästen für die Gemarkung Ober-Eschbach bis hin zum Hardtwald der Schwerpunkt der Aktivitäten.
Jäger übergab 1987 den Vorsitz an den Landwirt Walter Böckel, der sich bis 1991 für den Natur- und Umweltschutz in der Feldgemarkung Ober-Eschbachs einsetzte. Das war auch dringend nötig, denn bereits seit Anfang der 80er Jahre führten Flurbereinigung, Technisierung der Landwirtschaft und Ausweisung von Neubaugebieten und Verkehrswegen zu einer erheblichen Verschlechterung der Lebensbedingungen für Flora und Fauna.
Mit Unterstützung vieler Naturfreunde, örtlicher Landwirte, der Freiwilligen Feuerwehr und der Stadt konnte der NABU Ober-Eschbach nach und nach Feldholzinseln, Hecken und andere Kleinholzstreifen anlegen, zum Beispiel am Massenheimer Weg, an der A661 und im Taunengraben. Diese Kleinstbiotope sind noch heute Rückzugsraum für viele Vogelarten und Feldtiere. Walter Böckel verstarb 1991 im Alter von sechzig Jahren.
Mit Günter Schuchmann, der 1991 den Vorsitz übernahm, feierte unsere Ortsgruppe 2003 ihr 50jähriges Bestehen. Unter seiner 31jährigen Führung der Ortsgruppe bis Ende 2021 standen die Pflege der Biotope, der Feldschutz, der Bau von Nisthilfen, über die Grenzen der Stadt hinaus geschätzte Vorträge und die Information der Bürgerinnen und Bürger im Zentrum der NABU-Arbeit.
In diese Zeit fällt auch die gleich zweimalige Vergabe des Umweltpreises der Stadt Bad Homburg. 2008 vergab die Stadt den Preis an die Ortsgruppe Ober-Eschbach für ihren Bau von Nisthilfen und die erfolgreiche Vermehrung der Steinkauz- und Schleiereulenpopulationen. Ein Jahr später überreichte der damalige Oberbürgermeister Michael Korwisi dem früheren NABU-Vorstandsmitglied Robert Wächtershäuser den Umweltpreis 2009 für sein Lebenswerk und seinen Jahrzehnte langen Einsatz für den Natur- und Umweltschutz.
Im Januar 2022 übernahm als vierte Vorsitzende mit Heike Bergmeier die erste Frau die Führung unserer Ortsgruppe, leider nur für einen kurzen Zeitraum von 9 Monaten. Neuwahlen stehen im Frühjahr 2023 an.